Was ist ein UV-gehärteter Klebstoff?
UV-gehärtete Klebstoffe bestehen aus einer Abmischung aus Acrylatpolymeren mit 100 % Feststoff, die vor der Beschichtung ein niedriges Molekulargewicht aufweisen. Dadurch ist eine lösemittelfreie und wasserlose Beschichtung möglich, wobei die benötigte Schmelztemperatur geringer ist als bei Standard-Hotmelts. Für die Beschichtung werden diese Klebstoffe auf 130 bis 140 °C erhitzt. Diese Temperatur ist niedriger als für herkömmliche Schmelzklebstoffe erforderlich. Dennoch ermöglicht sie eine Beschichtung auf ähnliche Weise. Sobald der Klebstoff beschichtet worden ist, wird er einem bestimmten UV-Strahlungsbereich ausgesetzt, um die Polymerketten zu vernetzen und das Molekulargewicht aufzubauen. Die Vernetzung bestimmt das Leistungsprofil des Klebstoffs und wandelt die Polymere in einen nutzbaren, funktionellen Haftklebstoff um.
Leistungsspektrum der Klebstoffe
UV-gehärtete Haftklebstoffe haben viele Eigenschaften mit Klebstoffen auf Lösemittelbasis gemeinsam. Abgesehen von einer geringeren Scherfestigkeit ist das Leistungsprofil in der Regel vergleichbar mit herkömmlichen Klebstoffen auf Lösemittelbasis. Zudem bieten diese Klebstoffe eine gute Beständigkeit gegenüber Hitze, Feuchtigkeit und Chemikalien, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau von Klebstoffen auf Lösemittelbasis.
Die größten Vorteile dieser UV-Klebstoffe gegenüber Klebstoffen auf Lösemittelbasis sind der extrem niedrige VOC-Gehalt und die nahezu neutralen Geruchseigenschaften. Da sie ohne Lösemittel oder andere potenziell gefährliche Verarbeitungshilfsmittel hergestellt werden, eignen sie sich besonders gut für Bereiche mit strengen Auflagen wie in der Medizin oder in der Automobilindustrie.
Zusätzlich zu Standardklebstoffen erfordert der anspruchsvolle Charakter dieses Anwendungsbereichs für UV-Acrylatklebstoffe oftmals individuell auf den Kunden abgestimmte Klebstoffprodukte mit spezieller Rezeptur. In enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden können unsere Wissenschaftler und Techniker vorhandene Klebstoffplattformen schnell anpassen oder neue Polymersysteme entwickeln, mit denen sich auch komplexe Aufgabenstellungen meistern lassen.